Lecco, die Perle am Comer See

Der Tag gehört dem Comer See. Er ist mit bis zu 400 m der tiefste See in Italien, erstreckt sich auf 46 km Länge und besitzt die Form eines Ypsilon. Ich fahre mit einem Taxiboot von Como nach Varenna und geniesse den herrlich belebenden See. Vorbei an eleganten Villen durch eine wunderschöne Berg- und Hügellandschaft. Die Reiseführerin erklärt viel zu deren Besitzern und der Geschichte des Sees.

www.taxiboatlecco.com

In Varrena gehe ich an Land und spaziere durch den verträumten Ort, welcher mir zahlreiche Fotomotive bietet. Mit dem Bus geht es hoch zum Schloss von Vezio mit traumhaftem Blick über den See. Diesen Blick verdanke ich dem leichten Weg zum Schloss, als Burgruine blieb es bis heute erhalten. Überall wachsen hier Olivenbäume, und das Öl wird ebenso wie Honig an Reisende verkauft. 

www.castellodivezio.it/de

Hier ein 360 Foto von der Burgruine;

Zurück in Varrena überrascht mich die Villa Monastero, ursprünglich ein Kloster, später aufwändig renoviert, schliesslich durch den Industriellen Walter Kees aus Leipzig via Modifikationen in ihren heutigen eklektischen Stil überführt. Bei der Führung bestaune ich die zahlreichen prachtvollen Räume. Noch mehr bin ich vom Garten begeistert. Heute ist die Villa in staatlichem Besitz und ein beliebter Ort für Hochzeiten.

Eine 360 Sicht;

Eine schöne Broschüre zur Villa Monastero;

Link Villa Monastero

Das Mittagessen lasse ich mir im Restaurant Royal Victoria schmecken. Dieser Ort ist eng mit dem Freiheitskämpfer Giribaldi verbunden. Wieder ein ausgezeichnetes Menu, glücklicherweise mit kleinen Portionen, ich nehme sonst zu.

www.royalvictoria.com

Weiter geht die Reise zur zweiten Hauptstadt am Comer See, Lecco. Dort bewundern wir die vier wichtigen Plätze der Stadt und die wunderschöne Kathedrale. Im Rathaus ist ein Museum untergebracht, welches eine aufschlussreiche, spannende Ausstellung zu den Alpinisten zeigt. Die Region um den Comer See wird ebenfalls als sehr lebendig beschrieben, und ich entdecke einige Seitentäler, die ich beim nächsten Mal besuchen könnte.

www.osservatorioalpinisticolecchese.com/de

Am Abend erreiche ich müde Mailand, eine inspirierende Reise zur Lombardei geht zu Ende. Diese Nacht gehe ich früh schlafen, am nächsten Morgen geht die Reise zurück in die Schweiz. 

Monza – Formel 1 mitsamt reicher Geschichte

Jeder kennt den grossen Preis aus Italien auf der Rennstrecke von Monza. Auch die Kathedrale der Stadt spielt eine geschichtlich einzigartige Rolle, und in der Villa Real, einem riesiges Schloss regierten italienische Könige.

Villa Real

Monza liegt nur wenige Kilometer von Mailand entfernt. Mittlerweile gibt es entlang der Kanäle Radwege, welche in die durch die Rennstrecke bekannte Stadt führen. Monza gilt als wirtschaftlich starkes Zentrum.

Nicht nur geschichtlich sondern auch äußerlich präsentiert sich die Kathedrale äußerst eindrucksvoll. Sie wird auch als «der Dom von Monza» bezeichnet, woran sich ein Museum anschließt. Der Dom von Monza wurde im VI. Jahrhundert von Königin Teodolinda gegründet. Er ist San Giovanni Battista, dem Schutzpatron der Stadt geweiht. Die Lombardei barg hier einst ihr Zentrum.

Das eindrucksvolle Museum an der Kathedrale/am Dom zeigt einen Schatz von herrlichen Kronen, Meisterleistungen der Juweliers-Kunst, grossartige Teppiche, Bilder und vieles mehr. Fotografien im Innern sind hingegen verboten.
Ein grosszügig gestaltetes Museum mit Führungen in mehreren Sprachen macht hier gerne mit ihren Besuchern Bekanntschaft.

Wir konnten dennoch eine 360 Aufnahme erstellen

In der Kapelle des Doms ist die Krone der italienischen Könige zu bestaunen. So eine Krone ist recht klein, und die Könige liessen sich allerhand einfallen, um sie tragen zu können. Eine Krönungszeremonie bedeutete für die Kaiserwürde etwas enorm Wichtiges, sie fand immerzu in Monza statt. Mit aufwändigen Fresken bemalt ist die Kapelle, welche 2008 fachgerecht restauriert wurden.
www.duomomonza.it/de

Mein Mitreisender Klaus, ein hervorragend versierter Reiseexperte zur Geschichte Napoleon Bonapartes hat immer wieder vom Schloss in Monza, also von der Villa Real geschwärmt; es sei ein zweites Versailles. In der Tat ist es ein herrliches Schloss mit 700 Zimmern, errichtet von den Habsburgern und das erste Schloss mit langen Gängen, welche die Privatsphäre besser schützen.

Die Erzählungen über Monzas einstige, einflussreiche Gäste und Adlige sind sehr inspirierend, aber vor allem jene Geschichten über die italienische Königin Margaritha. Diese Dame hatte sich als sehr aktiv, sportlich und belesen gezeigt. Ihr war es sogar zu verdanken, dass insbesondere durch Bianchi Damenräder rasch gefertigt worden waren. Ferner war die Königin als eine erfolgreiche Alpinistin unterwegs.

Detailliert erklärt uns die Reiseleiterin die Räume. Besonders überraschten mich die schönen Bäder und der Einblick in die damalige Zeit. Die Monarchie wurde von den Italienern aufgrund der Verbindung mit dem Faschismus abgeschafft. Dennoch, ein gewisser Stolz auf einen Teil jenes Zeitgeistes ist geblieben. Ich wandle, die Rosen bewundernd, ein wenig im Park umher; mit seinen 14 qkm ist er riesig. Im selben Park befindet sich auch die Rennstrecke von Monza.
www.regiadimonza.it

Zum Mittagsessen lädt nun ein Restaurant ein, ergänzend zu unserem kleinen erlesenen Hotel. Das Essen ist sehr lecker, der Service kümmerte sich um jede Kleinigkeit. Ein Restaurant für besondere Anlässe; wir zeigen Ihnen dazu eine 360 Aufnahme;

www.hoteldelaville.com

Monza kennen alle durch jene weltweit schnellste Formel 1-Rennstrecke und durch feiernde Ferrari-Fans. Die Rennstrecken-Führung verleiht mir einen Einblick in ihre Organisation und Atmosphäre. Monza besitzt ein riesiges Mediacenter, und als eindrucksvoll erlebe ich hier den Kontrollraum. Erlebnisreiche Veranstaltungen bietet die Rennstrecke auch zahlreichen Firmen, dazu mehr auf dem Workshop in Monza.
www.monzanet.it

Das Abendessen nehme ich im Raimondi Restaurant in Como ein. Mit kurzen Hosen und Poloshirt verfehle ich den Kleidungszwang, doch zeigen die Kellner Verständnis dafür. Wieder ein ausgezeichnetes Essen an wunderbarer Lage direkt am Comer See. In Como übernachte ich.
www.hotelvillaflori.it/de

Hier noch die Adresse vom Tourismusbüro in Monza;

Tourismusinfo Monza
Piazza Carducci 2
Monza

+39 0323 222
www.turismo.monza.it

Mailand – auf dem Dach des Doms und weitere Einblicke

Ich bin am 1. Juli 2019 gegen Abend mit dem Zug in Mailand angekommen. Der Bahnhof beeindruckt mit grossen Hallen und emsiger Geschäftigkeit. Das Wetter sommerlich warm. Im Hotel schöne Zimmer und ein Treffen mit anderen Reisevertretern. Die grösste Delegation kommt aus Indien, doch auch England und Deutschland sind reichlich vertreten.

Ein hervorragendes Abendessen wird in einem vollbesetzten Restaurant aufgetischt, unbekannte feine Spezialitäten. Gestartet wird mit feinem Prosecco, nicht lange auf sich warten lassen allerhand Überraschungen, deliziöse Weine und ein schmackhaftes Dessert. Ein unvergesslicher Abend im Ratana.
www.ratana.it

Nächsten tags besteigen wir begeistert das Dach des Mailänder Doms, dessen viele Statuen und Ornamente mir beinahe den Atem verschlagen. Zu allem kann uns die Reiseleiterin etwas Spannendes erzählen – immer wieder der herrliche Ausblick.
www.duomomilano.it/en

Später die St. Ambrosius Kirche, deren Geschichte in das 4. Jahrhundert zurückreicht. Die romanische Kirche mit klarer Architektur besticht mit ihrem herrlichen Altarraum. Der heilige Ambrosius war in Trier aufgewachsen und hatte vor allem als Politiker in Milano gewirkt. Reichlich viel zu einem friedlichen Zusammenleben hatte er beigetragen.
www.basilicasantambrogio.it

Auf einem Besuch des Wohnsitzes von Leonard da Vinci lernen wir kurzweilig über das Leben von Leonarda und seine Erfahrungen mit der Obrigkeit. In der Nähe ist das weltbekannte Bild vom letzten Abendmahl zu sehen. Dieses wird äusserst vielseitig interpretiert.
Ein Besuch ist streng limitiert, die Warteliste kann über zwei Monate andauern. Am Ende des Besuches am Wohnsitz Leonados geniessen alle Gäste eine feine Weindegustation mit allerhand Spezialitäten.
www.vignadileonardo.com

In der Hostaria Borromei serviert man uns ein schmackhaftes Essen mit italienischen Zutaten und einem besonders feinen Obstkuchen. Das Lokal ist gut besucht und lädt zum Sitzen auf dessen Terrasse ein
www.hostariaborromei.com

Nachdem Mittagessen folgt ein Vortrag der Initiative «Yes Milano». Die verschiedenen Akteure aus Tourismus, Wirtschaft und Verwaltung fördern damit Wirtschaft, Gesellschaft und die Bevölkerung. Junge Talente sollen hier landen, um die führende Stellung in der Mode auszubauen, damit die Reisenden sich wohlfühlen und die Bewohner stolz auf ihre Stadt sind. Leider scheint auch der Massentourismus der Chinesen ausgebaut zu werden. Die Organisatoren überreichen uns einen Stick mit Bildern und einem Video.

Weltbekannt ist die Scala von Milano. Der Prunkbau der Habsburger wurde einst von den Bürgern finanziert, welche im Gegenzug eine Loge erhielten. Vor einigen Jahren wurde das Opernhaus komplett saniert. Im angeschlossenen Museum finden sich viele Ausstellungsgüter aus der Geschichte der Oper.

Mit der Mailänder Scala verbunden war und ist Guiseppe Verdi. Ganz interessant der Hinweis, dass er mit Nabucco die Revolution aufheizte, weswegen die Habsburger für einige Monate Mailand verliessen. General Radetsky konnte somit Kämpfe vermeiden.
Sie können folgende Webseite auch in die Deutsch Sprache umstellen;
www.teatroallascala.org

Bürger aus Mailand feiern gerne in Cafés, Clubs, am Kanal – eigentlich überall in der Stadt. Dies macht das sogenannte «Aperitivo» aus, worauf die Menschen so feiern, dass viel geredet und weniger getrunken wird. Denn die Preise für Getränke und Snacks sind doch etwas «happig». Dennoch beläuft sich diese Feier auf einen wunderbaren Auftakt vor einem gemeinsamen Abendessen
www.terrazzaduomo21.it/de

Als eine der ersten Adressen für das Abendessen macht sich wahrscheinlich «das Savini» in den Arkaden prima. Das Restaurant verfügt über eine 150-jährige Geschichte und über eine ausgezeichnete Küche. Die Polenta ein Traum, feine Weine und schliesslich zum Dessert vielerlei aufmerksam gestaltete Kreationen, vor allem jene aus der Patisserie. Es bleibt als unvergesslich schönes Gemeinschaftserlebnis in Erinnerung, am runden Tisch über Gott und die Welt zu debattieren; www.savinimilano.it

Fazit des Tages; tolle Eindrücke, etwas heiss, reichlich Lebensgefühl. Auf die Frage, ob ich als Städtereise Mailand empfehle, antworte ich eindeutig: «Ja!» Ein Tag ist kurz, ich möchte aber auch die Gegend um den Comer See erkunden. Hier noch ein 360 Foto vom Hauptbahnhof Mailand, der «Statione Centrale, Milano».